Arnold Marquis

(6. April 1921 - 24. November 1990)

Disney-Sprechrollen :

Humbert, der Jäger - Schneewittchen (2. Synchro)

Prinz des Waldes - Bambi (2. Synchro)

Pluto - Susi & Strolch (2. Synchro)
Colonel - 101 Dalmatiner (2. Synchro)

Erzähler - Die Hexe und der Zauberer
König Richard - Robin Hood
Krokodil Captain - Robin Hood
Löwenkönig - Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett
Kater Rufus - Bernard & Bianca
Sykes - Oliver & Co.
Eselverkäufer - Mein kleiner Esel (1. Synchro)
R.K. Maroon - Falsches Spiel mit Roger Rabbit
div. Cartoons (u.a. Kater Karlo)

weitere Zeichentrick-Sprechrollen (Auswahl) :

Napoleon - Animal Farm / Aufstand der Tiere
Kapitän Haddock - Tim und Struppi im Sonnentempel
Herr Pulle - Der Zauberstein
Spion - Marco Polo Jr.
Erzähler - Schande des Dschungels
Erzähler - Tom & Jerry (Jagdszenen in Hollywood)
Miraculix - Asterix erobert Rom
Miraculix - Asterix - Sieg über Cäsar
Baron v. Finsterburg - Die Schlümpfe und die Zauberflöte
Fumé - Grisu, der kleine Drache
"der Boss" - Herr Rossi Trickfilme
Richter Gruby - Lucky Luke: Sein größter Trick
Kater - Das letzte Einhorn
Igor - Herrscher der Zeit
Pappy / Erzähler - Coonskin
Noah - In der Arche ist der Wurm drin
Rooter - In einem Land vor unserer Zeit

Auch wenn er nicht der "König der Synchronsprecher" geworden ist, so war er doch die meist beschäftigte und wahrscheinlich beliebteste deutsche Stimme überhaupt. In den 40 Jahren seiner Sprechkarriere wandelte sich Arnold Marquis von der charismatischen Charakterstimme über den wackeren Haudegen bis zum unerschütterlichen Reibeisen, ohne dass es ihm jemals an Rollen gemangelt hätte.

So zählten neben Kirk Douglas, Richard Widmark und John Wayne, zu denen er sogar persönlichen Kontakt pflegte, auch Yves Montand, Robert Mitchum, George C. Scott, Lino Ventura und Trevor Howard zu seinem festen Arbeitsmaterial. John Wayne schloss ab 1970 einen Exklusivvertrag mit Marquis ab. Die Liste seiner über 800 Synchronrollen ist schier unglaublich. Charles Bronson, Lee Marvin, Humphrey Bogart, Bud Spencer und Jack Palance, es gibt keinen älteren Herren, den er nicht zumindest einmal synchronisiert hat. Und das gilt auch für den Sektor Zeichentrick, sei es nun Grisus Drachenvater Fumé, der ewig grantige Chef von Herrn Rossi oder auch schon mal der gute Druide Miraculix.

Bei einer solchen Beschäftigung ist es klar, dass Arnolds seinen eigentlichen Beruf, die Schauspielerei, nur noch sporadisch ausübte. Und doch fand er immer mal wieder die Zeit, auch selbst vor der Kamera oder auf den berühmten Brettern zu stehen. Begonnen hatte das alles am Bochumer Schauspielhaus und später an der Berliner Bühne von Boleslaw Barlog. Als er Ende der vierziger Jahre in einigen DEFA-Filmen Rollen bekam, hatte parallel seine Sprechkarriere bereits angefangen. Erst Mitte der Siebziger holte ihn Kollege Klaus Sonnenschein noch einmal als Theatermime auf seine Berliner Tribüne. Erwähnenswerte Filmrollen hatte Marquis z.B. im Aufklärungsfilm Eva (1968) oder der Fallada Verfilmung Jeder stirbt für sich allein (1975). Seine letzte Rolle war der des Försterbarons in Otto - der Ausserfriesische (1989).

Zum Tode seines Hollywood-Freundes trat Arnold Marquis sogar vor ein ganz anderes Mikrophon. Mit der Trauerplatte "John Wayne" zollte er dem Muster-Cowboy Tribut.

Ich bekam Nachricht aus Los Angeles, U.S.A.
dass der König der Westernstars nicht mehr war
ich schäme mich nicht, auch ich habe geweint
um den größten der Cowboys, meinen Freund

Marquis selbst starb 1990 mit 69 Jahren bezeichnenderweise an Lungenkrebs.