Tomorrowland
Disneys Science-Factuals

Die Rubrik Tomorrowland war eine Besonderheit innerhalb der Disneyland-Reihe. Lange bevor wissenschaftlich fundierte Sendungen, als Beispiele meine persönlichen Lieblinge alpha-Centauri (Prof. Harald Lesch, 1998-2007), Aus Forschung und Technik (Heinrich Schiemann / Joachim Bublath, 1964-1981) oder Unser Kosmos (Cosmos: A Personal Voyage. Carl Sagan, 1980), Einzug in die Welt des Fernsehens erhielten, erdachte sich Walt Disney ein Format, wissenschaftliche Themen spannend und unterhaltend einem breiten Publikum nahe zu bringen. Da Kosmologie und Astronomie zu zwei weiteren meiner Steckenpferden gehören, möchte ich hier einen Überblick dieser Shows bieten, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Nebenbei beinhalten diese natürlich auch stets gelungene bis geniale Trickfilmsequenzen.

Ganz besonders möchte ich hier den zeitlichen Rahmen der Sendungen hervorheben. Die Weltraumwissenschaft steckte zur damaligen Zeit zwar längst nicht mehr in den Kinderschuhen, doch dass die moderne Forschung so richtig Fahrt aufnahm, war noch gar nicht so lange her. Erst 1925 - drei Jahre bevor Micky Maus in Steamboat Willie Furore machte - entdeckte Edwin Hubble, dass die Milchstraße nicht die einzige Galaxie im Universum ist. 1929 konnte er, basierend auf vorangegangenen Erkenntnissen, beweisen, dass das Universum expandierte, was wiederum später zur Urknall-Theorie führte, dem Weltall ein Alter von ca. 13,9 Milliarden Jahren bescheinigte und die Fantasie von einem unendlichen Universum zunichte machte. Leider verstarb Hubble 1953 mit nur 63 Jahren an einem Schlaganfall, zwei Jahre bevor Disneyland auf Sendung ging. Ich bin mir sicher, dass er persönlich in einer Show aufgetreten wäre, hätte er noch ein paar Jahre länger leben dürfen.
Auf der anderen Seite möchte ich betonen, dass die U.d.s.s.R. ihren ersten Satteliten
Sputnik auch erst 1957 in die Erdumlaufbahn schoss und die National Aeronautics and Space Administration, kurz NASA, überhaupt erst 1958, 3 Jahre NACH der ersten ausgestrahlten Disneylandfolge, ihren Betrieb aufnahm.

Die Struktur einer Tomorrowland-Episode adaptierte Disney aus seinem Pionierwerk Victory through Air Power von 1943. Nach einer zeitgeschichtlichen wie kulturellen Vorgeschichte, die meist durch eine lustige Cartoon-Sequenz dargestellt wird, wird am Ende geradlinig und fundiert der (damals) aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik aufgezeigt. Selbstredend mag einiges aus heutiger Sicht zum Schmunzeln anregen, aber die Ernsthaftigkeit, die das kreative Team hier hinein steckte, macht die Shows eher zu historischen denn total veralteten Zeitdokumenten. Nur mal als Beispiel sei hier eine von Disney entworfene Raumstation erwähnt, die in einigen Sendungen zu sehen war. Nicht allein fand dieses Modell später Anwendung in diversen Science-Fiction Filmen. Der Legende nach soll sich selbst die NASA über den praktischen Einsatz dieses Designs Gedanken gemacht haben. Nicht ohne Grund nannte Disney trotz der Prämisse, man sei mehr Geschichtenerzähler als Wissenschafter, seine Sendungen nicht Science-Fictionals, sondern -Factuals.

Die Regie solcher Sendungen legte Disney meist vertrauensvoll in die Hände von Ward Kimball. Dass ausgerechnet der größte Schelm der legendären Trick-Crew dieses Format seriös gestalten sollte, hatte Methode. Man wählte bewusst einen Moderator, der ein ebenso "ahnungsloses Huhn" war wie die Zuschauer vor den Bildschirmen, um diese nicht von Vornherein mit wissenschaftlichem Kauderwelsch vor den Kopf zu stoßen. Kimball überwachte akribisch den Inhalt und das gesamte Art-Design jeder Folge und entwarf in Allein-Regie auch die zu sehenden Cartoon-Sequenzen, welche trotz Limited Animation meist grandios gerieten.

Die fundierten Expertisen übernahmen dann namhafte Gäste. Alleine deren Auftritte zeigen auf, dass Disney weder Kosten noch Mühen scheute, diesem Format Authentizität zu verleihen. Wer möchte, darf sich gerne nur einmal den Lebensweg Wernher von Brauns zu Gemüte führen, um zu verstehen, was ich mit "historischen Zeitdokumenten" meine.

Prof. Dr. Heinz Haber Prof. Willy Rey
Dr. Wernher von Braun Earl C. Slipher

Ich darf noch hinzufügen, dass abgesehen von Earl Slipher die hier gezeigten Wissenschaftler allesamt deutschstämmig waren, was man ihren harten Akzenten auch entnehmen konnte. Dass Deutschland während des Zweiten Weltkrieges führend wie wegweisend in der Entwicklung der Raketenforschung war, wird im historischen Rückblick natürlich unter den Teppich gekehrt. Politik hatte in diesen Sendungen nun wirklich nichts zu suchen.

Heinz Haber kam als assoziierter Physiker von der University of California in Los Angeles zu Disney. Als er Ende der 50er Jahre auf einer Geschäftsreise seine spätere, zweite Ehefrau kennen lernte, beschloss er, nach Europa zurück zu kehren. 1958 legte er der ARD ein Fernsehkonzept nach den Idealen Disneys vor und wurde später als Wissenschaftspublizist vom Sender eingestellt. Bis in die 80er Jahre veröffentlichte Haber im Fernsehen über 350 Beiträge, angefangen mit dem 13-Teiler Was sucht der Mensch im Weltraum? (1968). Diese Sendereihe wird seit einigen Jahren regelmäßig im Rahmen der Space Night im BR-Fernsehen und ARD-alpha wiederholt. Daneben veröffentlichte Haber rund 30 Sachbücher sowie diverse Fachmagazine, bevor er 1990 in Hamburg starb.


Haber, Braun & Rey mit einem Disneymodell (Quelle: Wikipedia)


Man in Space
Disneyland

09.03.1955 - Staffel 1, Folge 20

 
 

Die erste Folge dieser Reihe war entsprechend auch die ambitionierteste. Der Wettkampf mit den Russen hatte wie schon gesagt gerade erst begonnen. Erst 1961, sechs Jahre nach dieser Sendung, sollte Juri Gagarin der erste Mensch im Weltraum werden. Im zentralen Fokus steht die Entwicklung der Raketentechnik, basierend auf der physikalischen Erkenntnis "Aktion gleich Reaktion". Während Willy Rey aufzeigt, was notwendig ist, um die Schwerkraft der Erde zu überwinden, umreißt Wernher von Braun die Historie des Ganzen und anschließend die technischen Details eines Raketenantriebs. Heinz Haber übernimmt anschließend den medizinischen Aspekt, besser gesagt die Auswirkungen eines bemannten Fluges auf den menschlichen Körper.

Man in Space erhielt eine Oscar-Nominierung als beste Dokumentation und wurde, etwas abgespeckt, am 18. Juli 1956 sogar im US-Kino veröffentlicht; bei uns lief er ein Jahr später an. Ein weiterer Auszug, betitelt als All About Weightlessness, gelangte 1964 als 16mm Fassung in Umlauf. Historisch relevant ist der Umstand, dass der damalige US-Präsident Dwight Eisenhower eine Kopie dieser Sendung dem Pentagon übergab, worauf hin das "Space Program" der USA starken Rückenwind erfuhr.

Über die deutsche Kino-Synchronfassung sind bislang keine näheren Informationen bekannt. Die Sendung wurde auch als 16mm Kopie vertrieben; dt. Titel: Disneys Weltraumschiff.
(Siehe dazu auch den Abschnitt Unser Freund das Atom)


Man and the Moon
Disneyland

28.12.1955 - Staffel 2, Folge 14

 

In dieser Sendung rund um unseren Erdtrabanten ist dann schon etwas mehr Fantasie im Spiel ... an eine wirkliche Mondlandung war zu jener Zeit wirklich noch nicht zu denken. Dennoch kommt hier noch einmal Wernher von Braun zu Wort, um zumindest ein paar technische Aspekte näher zu erläutern. Zunächst geht es jedoch um den kulturellen Einfluss des Mondes von der Antike über den Aberglauben des düsteren Mittelalters und William Shakespeare bis zu Kinderreimen und sonstigem musischen Singsang. Es folgt die Disney-eigene Komposion Ah, see the Moon! im typischen Vaudeville Stil. Georges Méliès Stummfilmklassiker Le Voyage dans la Lune (1902) wurde hier kurioserweise nicht erwähnt; Ausschnitte daraus kamen bereits in Man in Space zum Einsatz. In einer ambitionierten Spielfilm-Sequenz wird allerdings gezeigt, wie sich die Disney-Studios damals eine Forschungsreise zum Mond vorstellten. In einer letzten Einstellung sieht man dann bereits die utopische Vision, irgendwann auch zum Mars zu reisen.

Als Mensch und Mond lief die Sendung am 26.07.1961 in der ARD.


Our Friend the Atom
Disneyland

23.01.1957 - Staffel 3, Folge 14

 
 

Our Friend the Atom war die zweite groß angelegte Sendung mit reichlich ambitioniertem wissenschaftlichen Hintergrund. Zunächst kommt Walt Disney selbst zu Wort. Von Jules Vernes Nautilus hin zu einem damals modernen, mit Atomkraft betriebenen U-Boot erläutert er kurz den Nutzen der Kernenergie. Es folgt eine Zeichentrick-Sequenz, wo einem alten Märchen nachempfunden ein alter Fischer eine Flasche findet, in der sich ein höchst missgelaunter Dschinnie befindet. Mit einer List kann der Fischer ihn zurück in sein Gefängnis zurück locken. Diese kindgerechte Darstellung sollte einerseits die unbändige Kraft einer Atombombe verdeutlichen, andererseits dass in kontrollierter Weise Kernkraft sinnvoll genutzt werden kann. Hier übernimmt Heinz Haber die Sendung, umreißt die Entdeckung der eigentlichen Atomstruktur sowie der Radioaktivität durch die Wissenschaft. In die Annalen ging Habers Idee einer simulierten, atomaren Kettenreaktion ein, indem er Tischtennisbälle auf Dutzende gespannte Mausefallen setzte und dann einen weiteren Ball in diesen Aufbau hinein warf. Weiter erklärt er den Aufbau eines Kernkraftwerkes und fantasiert am Ende sogar über den medizinischen Nutzen von Radioaktivität. Von was Disney und Haber damals noch keine Ahnung hatten, waren die negativen Seiten radioaktiver Strahlung ... von Problemen wie Atommüll oder gar einem nuklearen GAU ganz zu schweigen. Haber veröffentlichte diese Sendung auch in Buchform, während Disney 1980 eine aktualisierte Lehrfilm-Fassung als The Atom: A Closer Look erstellte.

Die Sendung lief am 18.09.1957 auch in der ARD (Unser Freund, das Atom). Eine angebliche Kinoausstrahlung konnte dagegen bislang nicht nachgewiesen werden.

Synchron-Besetzung:
- Walt Disney                  - Herbert Stass
- Fischer                      - Clemens Hasse
- Flaschengeist / Demokrit     - Eduard Wandrey
- Aristoteles                  - Konrad Wagner
- Amadeo Avogadro              - Toni Herbert
- Off-Stimme / Albert Einstein - Werner Peters
- Lord Ernest Rutherford       - Axel Monjé
(bislang nicht identifiziert die Stimmen von John Dalton, Henri Bequerel und Marie Curie)

Dr. Heinz Haber synchronisierte sich hier selbst. Dies war möglich, weil er speziell für diese Sendung einen Werbetrip nach Deutschland veranstaltete. Ein viertelstündiges Gespräch mit Haber wurde von der ARD aufgezeichnet und der Disneyfolge voran gestellt. Nur einen Monat später lief auch Man in Space im ARD-Programm. Die Vermutung liegt nahe, dass Haber sich auch hier selbst synchronisierte. Die Sendung war jedoch ein Zusammenschnitt aus diversem Disney-Material; lediglich in den letzten 10 Minuten tritt Haber selbst auf. Mit der originalen deutschen Kinofassung dürfte das wohl nichts mehr zu tun gehabt haben.

Erstaufführung 14.10.1957: Unsere Welt wird neu entdeckt
Wiederholung 16.10.1960: Der Mensch im Weltraum


Mars and Beyond
Disneyland

04.12.1957 - Staffel 4, Folge 12

 
 

Mars and Beyond hakte quasi dort ein, wo Man in Space einst endete. Da man hier nun gar nicht mehr mit fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen glänzen konnte, überließ Disney es weitestgehend der Zeichencrew, die Sendung kreativ aufzubrezeln. Die Folge hat dementsprechend neben den Ausführungen von Earl C. Slipher und Dr. Ernst Stuhlinger sehr viel Animation zu bieten. Wernher von Braun ist hier auch kurz zu sehen, kommt jedoch nicht zu Wort.

Es beginnt mit dem frühhistorischen Menschen, der Sternenkonstellationen entdeckt, geht über die astrologische Mystik des Mittelalters hin zur Science-Fiction Literatur, die damals schwer angesagt war, sowohl in Buchform als auch auf Zelluloid. In einer höchst amüsanten Cartoon-Sequenz wird dann die Sekretärin eines Wissenschaftlers von Außerirdischen zum Mars entführt. Während ER gedankenversunken darüber grübelt, ob es überhaupt Leben auf fremden Planeten geben kann, mutiert SIE, nachdem sie permanent schreiend ihren Verfolgern entkommen will, zur Superheldin, die dem frechen Pack ordentlich Saures gibt. Sogar Donald Duck hat hier einen Cameo. Die Marsianer tauchten indes später in Ludwig van Drakes Folge Inside Outer Space wieder auf.

Weiter geht es mit einem kompakten Umriss der Evolution von Leben auf unserem Planeten, ähnlich der bekannten Sequenz aus Fantasia, jedoch ohne sich dabei an Stock Footage Material daraus zu bedienen. Danach folgt eine Spekulation über eine eventuelle Besiedelung des Planeten Mars, die "Probleme" des Menschen bei der Kommunikation mit Außerirdischen sowie eine pseudo-wissenschaftliche Darstellung, wie außerirdische Lebensformen auf dem Mars aussehen könnten. Das alles ist aus heutiger Hinsicht recht lachhaft und hat nur noch einen gewissen Unterhaltungswert.

Das ZDF strahlte diese Sendung unter dem Titel Zwischen Erde, Mars und All am 09.11.1966 aus.


Man in Flight
Disneyland

06.03.1957 - Staffel 3, Folge 18

 
 

(Titelkarte der US-Fassung auf 16mm)

Nachdem Disney die Thematik Weltall erschöpfend behandelt hatte, reiste man in folgenden Episoden wieder zurück zur Mutter Erde. Chronologisch noch vor Mars and Beyond ging es mit Man in Flight rund um den Menschheitstraum Fliegen. Angefangen mit Fantasiegeschichten wie dem griechischen Ikarus und dem fliegenden Teppich aus 1001 Nacht gelang die Überleitung zu den ersten Flugdrachen Chinas, Leonardo da Vincis Visionen und den Gebrüdern Montgolfier. Die erste halbe Stunde ist unterfüttert mit neu erstellter Animation. Gegen Ende werden dann Auszüge aus Victory through Air Power von 1943 recycelt, wo die weitere Flugentwicklung ab den Gebrüdern Wright bereits erzählt wurde.

Als Der Mensch fliegt wurde diese Folge am 02.06.1961 in der ARD ausgestrahlt.


Magic Highway, U.S.A.
Disneyland

14.05.1958 - Staffel 4, Folge 26

 
 

In der letzten klassischen Disneylandshow ging es nicht um Autos, sondern um den Werdegang des US-amerikanischen Straßennetzes, der tatsächlich ab der Entdeckung Amerikas erzählt wird; Urbarmachung des Landes, erste holprige Verbindungen einzelner Städte usw.. Mit dem Aufkommen der ersten Autos schwenkt die sporadische Animation um zu einer "Fake-Filmdoku", sprich: das meiste hier Gezeigte waren neu gedrehte Szenen, die auf alt getrimmt wurden - was auch irgendwie eine Kunst ist. Ein Ingenieur plaudert dann über den damaligen Plan, die USA mit Superhighways zu vernetzen. In einer Cartoonsequenz, die auch von Bruno Bozzetto hätte stammen können (Bild unten links), wird es dann fantastisch, bis schließlich Disney einen Blick in die Zukunft riskiert und wahnwitzige Innovationen prophezeit ... heute hält man sich dabei wohl eher beschämt die Hände vor die Augen.

Teile der Folge, vor allem die erwähnte Cartoonsequenz, wurden in späteren Disney-Sendungen, wo es irgendwie rund ums Auto ging, wiederverwendet, so z.B. 1967 in Man on Wheels (Staffel 13, Folge 24). Das ZDF strahlte das Original unter dem Titel Magie der Straße am 05.07.1966 erstmals aus. Spätere Sendungen wie die 1969 ausgestrahlten Folgen PKWeh und Ach oder Von Rad und Rädern (vermutlich Man on Wheels) könnten eventuell ebenfalls Material daraus gezeigt haben.


Eyes in Outer Space
Disneyland

14.05.1958 - Staffel 4, Folge 26

 

Keine reguläre Disneyland-Show, sondern ein zunächst für's Kino erstellter Lehrfilm gibt dem Zuschauer einen damals aktuellen Einblick in die Welt der Meteorologie. Von der Früherkennung und Datenauswertung via Satellitenbeobachtung bis hin zu futuristischen Gedanken, was eventuell einmal gegen Hurrikane u.ä. getan werden kann, informiert der rund halbstündige Film über allerlei Wissenswertes aus diesem Themenbereich. Natürlich durfte auch hier wieder eine Cartoonsequenz als Auflockerung dienen. Des Menschen allgemeines Befinden bei unterschiedlichen Temperaturen, alte Bauernregeln und der Kreislauf des Wassers, vom Meer zu den Wolken und wieder zurück, wurden in lustigen Bildchen anschaulich verpackt. Auch bei diesem Einzelstück, das in Korporation mit dem United States Department of Defense erstellt wurde, war Ward Kimball Regisseur und ausführender Produzent.

Im ZDF lief es am 03.11.1969 unter dem Titel Wetterwarte im All.


Nach Magic Highway, U.S.A. wurde die Unterrubrik Tomorrowland mangels Ideen quasi eingestampft. Die Nachfolgereihe Walt Disney Presents beinhaltete keine einzige Folge dieses Themas, bis mit Walt Disney's Wonderful World of Color die Unterrubriken gleich ganz verschwanden. Einzelne Teile vorheriger Sendungen wurden, wie schon geschrieben, zur Aufstockung neuer Folgen recycelt. Lediglich eine Folge gehört meiner Meinung nach aufgrund ihres Dokumentarwertes noch auf diese Rubrikseite:

Disneyland Goes to the World's Fair
Walt Disney's Wonderful World of Color

17.05.1964 - Staffel 4, Folge 26

 
 

In dieser Sendung umreißt Disney manchmal informativ, manchmal eher wackelig, die historische Entwicklung und Bedeutung von Jahrmarkt-Attraktionen jenseits des regulären Warenhandels. Angefangen mit lustigen Tricksequenzen gelingt dann gekonnt der Bogen zu den großen Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts (Stichworte Eiffelturm und Freiheitsstatue). Das Ganze hatte als Hintergrund, dass Disney selbst mit animatronischen Dinosauriern an der Weltausstellung 1964 teilnahm. Natürlich endet die Show in Disneyland, wo dann wieder mit Stolz die ein oder andere Attraktion präsentiert wird, selbstredend auch It's A Small World, mit welcher der Zuschauer dann (endlich) entlassen wird.

Auch diese nicht besonders spannende Episode wurde im ZDF ausgestrahlt, Titel: Große und kleine Welt (23.10.1956)