Lustige Micky-Maus-Revue | |
(Presseratschlag) |
Deutscher
Kinostart: 17.7.1964 (WDF) Die Zusammenstellung des Films ist durch die Illustrierte Film-Bühne im Abgleich mit anderen Daten belegt. - Donald's
Diary (1954) |
(Kinoplakate in verschiedenen Farbvariationen) | |
(Illustrierte Film-Bühne Nr. 6847) |
(Neues Film-Programm Nr. 3642) |
Das Forschen nach einem Original, parallelen VÖs anderer Länder und sicheren Quellen |
Die erste Kompilation unter Disneys eigener Vertriebsregie hatte angeblich den amtlichen Vertriebstitel Walt Disney's Favorites. Jedoch konnte ich auch hier im Netz keinen Hinweis auf eine parallele internationale Aufführung entdecken. Da der Inhalt 100%ig gesichert ist, können wir auch sofort zur Synchronanalyse durchstarten. Vorher jedoch noch die deutschen Titel aus der Illustrierten Film-Bühne: - Donalds Tagebuch
- Donald's Diary |
Synchronanalyse |
Synchrontechnisch ist der Film sehr interessant, zum einen, weil lediglich ein Filmchen keiner Bearbeitung bedurfte (Pluto Junior), zum anderen, weil viele Cartoons sowohl in späteren Kompilationsfilmen als auch VHS-Auswertungen wieder auftauchten. Fangen wir an: |
- Donald's Diary: War laut Jim Hawkins in deutsch zu sehen, allerdings kann er dazu keine näheren Infos liefern. Der Cartoon liegt mir zwar inzwischen in drei unterschiedlichen Synchronfassungen vor, jedoch ist keine davon alt genug für die 60er Jahre. - Fathers are People: Auf VHS fand dieser Goofy-Cartoon erst in den 90ern seinen Weg zu uns, hier natürlich schon mit Walter Alich. In der Kinofassung ist Gerd Duwner auf Goofy zu hören, und solange ich kein älteres Fundstück finde, ist die Revue Duwners Ersteinsatz auf den Tollpatsch. Der Erzähler der Geschichte ist Hans Wiegner. - Goliath II: Dieses rund 15 Minuten lange Featurette mit einer tollen Synchro ist für die Sammler unter uns erhalten geblieben. Man kann sie auf der VHS Donald Superstar & Co finden. Zu hören sind u.a. Inge Landgut (Goliaths Mutter), Gerd Duwner, Harry Wüstenhagen (Maus) sowie Hans Hessling als Erzähler. Die Kinderstimme von Goliath selbst klingt vertraut, konnte ich bislang aber noch nicht identifizieren. Eine einzelne FSK-Prüfung für das Werk erfolgte zwar erst 1970, Jim Hawkins bestätigte jedoch den Einsatz 1964. In welchem Rahmen Goliath II 1970 zu sehen war, ist mir (noch) nicht bekannt. - Hooked Bear: Die klassische Kinofassung mit Erich Kestin als Wildhüter Woodlore ist auf der VHS Donald total verliebt zu finden. - Pueblo Pluto: Hierzu habe ich keine näheren Informationen, bin mir jedoch auf Grund des Datenabgleichs sicher, dass die wenigen Worte von Micky Maus noch im O-Ton verblieben. Zum ersten mal wurde der Cartoon 1977 für die WA von Donald Duck geht nach Wildwest synchronisiert, aber dazu mehr auf der entsprechenden Seite. - For whom the Bulls Toil: In der klassischen Kinofassung übernahm Erich Fiedler den Erzählerpart. Mit spanischem Akzent klingt er leider nicht ganz so überzeugend wie als italienischer Impressario (siehe weiter unten). Im Original sprach hier übrigens Joaquin Garay (Panchito aus den Drei Caballeros). Auch ist Gerd Duwner wieder auf Goofy zu hören. Weitere Sprecher sind Gerd Martienzen und Hans Walter Clasen. In einigen Szenen blieb, auch bei Goofy, noch etwas O-Ton erhalten. Diese Fassung ist nie in den Handel gelangt. Eine Neusynchro erfolgte 1989 für die VHS Hier ist Goofy. - R'coon Dawg: Hierzu liegen mir keine Informationen vor. Auf der VHS Donald Superstar & Co hört man Arnold Marquis als Erzähler, Micky selbst wird von Wilfried Herbst gesprochen. Das reicht für mich als Beweis, dass es keine Fassung mit Wüstenhagen gab und demzufolge hier, zumindest auf Micky Maus, O-Ton vorlag. Mehr dazu in der Kommentar-Box. - Symphony Hour: Die klassische Kinosynchro mit Harry Wüstenhagen (Micky) und Gerd Duwner (Goofy) ist auf der VHS Lachkonzert in Entenhausen zu sehen und konnte sich auch über die Neusynchronphase hinweg noch in den regulären Handel mogeln - auf der Mini-Klassiker-VHS Peter und der Wolf von 1993. Das eigentliche Highlight ist Sylvester Makkaroni (Kater Karlo), der hier mit italienischer Sprachfärbung von Erich Fiedler herrlich intoniert wird und dabei dem Original mit Billy Bletcher in Nichts nachsteht. In weiteren Rollen hört man Hans Walter Clasen und einen noch recht jungen Joachim Pukass. - Donald's Double Trouble: Auch diese Kinofassung kann noch entdeckt werden. Mit Ingeborg Wellmann als Daisy und Bruno W. Pantel als Donalds Doppelgänger ist der Cartoon auf der VHS Die drei kleinen Schweinchen und der böse Wolf enthalten. Pantel zog in den 70er Jahren nach München und blieb dort dem Trickfilm treu; Muppet-Fans kennen ihn als Stimme von Fozzy-Bär. In der Neufassung spricht Till Hagen (Stamm-Stimme von Kevin Spacey) Donalds Rivalen, zuerst gehört auf der VHS Donald Präsentiert von 1990. - The Simple Things: Wurde hier im O-Ton gezeigt. Mickys letzter klassischer Cartoon blieb selbst in Micky's Grösste Schau '78 noch unsynchronisiert und wurde erst in der J.A.K. Phase verdeutscht. |
Kommentar |
Wie man unschwer erkennen kann, erfolgte mit Disneys eigener Distributionsübernahme auch eine wesentlich straffere Handhabung in der Synchronisation. Gerd Duwner sprach hier ausschließlich Goofy, Wüstenhagen zumindest schon einmal für Micky. Die Besetzung von Goliath II, ebenfalls mit Duwner und Wüstenhagen, sowie das zweimalige Auftauchen Hans Walter Clasens lassen ebenfalls eine gewisse Ordnung erkennen. Eine komplette Durchsynchronisation des Films durch Simoton sehe ich allerdings auch hier noch nicht. Wenn man schon eine Stimme für Micky gefunden hat, warum wurden dann nicht alle vier Cartoons mit ihr besetzt? Nur über die Analyse der Kompilationsfilme wird sich diese Frage wohl nie klären lassen. Dafür zeigen die versprenkelten Daten eines klar und deutlich: Wenn ein Cartoon in den 60er Jahren synchronisiert wurde, dann auch vollständig. Ungeklärte Fälle wie Pluto and the Armadillo (1961), Plutopia (1963) oder wie hier R'Coon Dawg dürften meiner Meinung nach keine Teilsynchro mit einem deutschen Erzähler (bei Plutopia eine deutsch sprechende Katze) in Kombination mit einer Micky Maus im O-Ton gehabt haben. |
Revue / Piccolo-Film nutzte ein Plakatmotiv der
Revue,
um 1978/79 seine Super8-Filme zu bewerben.