Die Schöne und das Biest
Songtexte deutsch

Deutsche Bearbeitung : Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke, Berlin (1991)
Liedertexte : Lutz Riedel

 

Unsere Stadt (Belles Lied)

Uns're Stadt ist ein ruhiges Dörfchen
jeder Tag bringt das Selbe nur
uns're Stadt voller kleiner Leute
stets boniert und stur
bonjour, bonjour, bonjour, bonjour, bonjour

Da ist der Bäcker wie an jedem Morgen
mit seinen Broten hier zur Stell'
so geht's tagaus tagein

seit wir hier trafen ein
in der Stadt am End' der Welt

Seht sie euch an, die Kleine ist doch seltsam
verwirrt, zerstreut und ganz speziell
lässt sich auf niemand ein
steckt voll Fantasterei'n
keine Frage, sie ist komisch, diese Belle

Bonjour, bonjour, grüß die Familie
bonjour, bonjour, grüß mir Dein Weib
verkauft mir Eier - sind viel zu teuer
es geht doch nicht, dass ich hier länger bleib

Seht sie euch an, ist sie nicht eigentümlich ?
sind sie wohl glücklich, Mademoiselle ?
mit verträumten, weiten Blick
und ein Buch findet sie schick
so ein Rätsel für uns alle, diese Belle

Ah, ist das nicht erstaunlich ?
's ist mein Lieblingslied, komm doch herbei
hier trifft sie ihren Prinzen
doch noch weiß sie's nicht, entdeckt's erst in Kapitel Drei

Ist doch kein Wunder dass ihr Name "Schönheit"
denn diese strahlt und leuchtet hell
aber hinter der Fassad'
ist sie, fürcht' ich, ziemlich fad
in keiner Weise gleicht sie uns
wer wagt denn den Vergleich mit uns ?
in keiner Weise gleicht sie uns, die Belle

Als ich zum ersten mal sie traf, sie ansah
sagt' ich: "wie schön, verlieb Dich schnell"
in der Stadt, da gibt's nur Dich
bist genau so hübsch wie ich
darum mach ich sie zu meiner Frau, die Belle

Da geht er hin, wie wohlgeraten
Monsieur Gaston, ist er nicht toll ?
schweig still, mein Herz, ich kann kaum atmen
für mich ist er ein stattlicher Apoll

Bonjour - pardon - hallo - mais oui
das soll ein Fisch sein ? - für mich die Wurst
ich ha-  ja, schön -be Durst - Platz da

ich schneid’ was ab - lasst mich hier durch
dies Brot- der Fisch- -ist hart -ist zart
"Madame mir sagt: "das kann nicht sein"

es geht doch nicht, dass ich hier länger bleib'
habt Acht, schon bald wird diese Belle mein Weib

Da läuft sie hin, das Mädchen, ist doch seltsam
'ne ganz besond're Mademoiselle
so ein Jammer und 'ne Last
dass sie nicht zu uns passt
vielleicht weiß sie gar nicht was sie will
sehr hübsch, doch mit ganz eig'nem Stil
aber wirklich, für uns zu skurril
die Belle (bonjour, bonjour, bonjour, bonjour, bonjour)

Reprise:
"Madame Gaston", ist sowas möglich ?
"Madame Gaston", sein "kleines Weib"
nein Herr, nicht mich, das garantier ich
es geht doch nicht, dass ich hier länger bleib

Ich möcht' die ganze Welt für mich erfahren
ich möcht' viel mehr als ich jetzt fühl
vielleicht wird's mir so ergeh'n
dass mich jemand wird versteh'n
ich möcht so viel mehr als schon gescheh'n

Gastons Lied

Du siehst ja heute ganz schlecht aus, Gaston
so völlig am Boden zerstört
jeder würd' hier gern wie Du sein, Gaston
auch wenn Deine Fäuste er spürt

Hier wird kein Mann so sehr bewundert wie Du
bist Jedermanns bester Freund
hier bei uns bist Du der größte Filou
und hier weiß alle Welt doch den Grund

Wer ist schick wie Gaston, wer ist flink wie Gaston ?
wessen Hals ist so unglaublich dick wie Gastons ?
hier ist kein Mann so überaus männlich
redlich, solid, tadellos

frag nur nach und man sagt Dir "den kenn ich"
und sein Kumpel zu sein finde ich ganz famos

Niemand war wie Gaston, je so "in" wie Gaston
keiner hat so ein Grübchen im Kinn wie Gaston

ach, ich Prachtexemplar, ich bin furchterregend
das ist ein Kerl, der Gaston

Ruft fünf "Hurras", ruft zwölf "Hipp-Hipps"
Gaston ist der Beste, alle ander'n ein Witz

Niemand kämpft wie Gaston, haut uns um wie Gaston
es gibt keinen, der so kräftig beißt wie Gaston
kein Ersatz ist so stämmig und sehnig
und mein Bizeps ist ganz wunderbar
und kein Gramm an ihm klapprig und kränklich (genau)
und seht meinen Körper, er strotzt voller Haar

Keiner trifft wie Gaston, ist gewitzt wie Gaston
und im Spuckwettkampf keiner so spuckt wie Gaston
ja, ich spucke ganz hemmungslos in die Gegend *spuck*
'ne 10 für Gaston (hey)

Als Knabe hab ich mir vier Dutzend Eier
am Morgen zur Stärkung verpasst
als Mann ess ich jetzt über fünf Dutzend Eier
und jetzt bin ich so groß wie ein Mast

Niemand schießt wie Gaston, trifft ins Ziel wie Gaston
und läuft rum und gibt an wie ein Ochs', der Gaston
und für mich sind Geweihe die einz'ge Zierde
was für ein Kerl, Gaston

Reprise:
Lefou, eben musst ich mal denken
das solltest du nicht tun - ich weiß
doch der steinalte Typ ist Belles Vater
ein vertrottelter, schwachsinn'ger Greis

Also fing mein Verstand an zu ticken
seit ich sah diesen törichten Mann
da versprach ich mir selbst, dass ich heirate Belle
und jetzt hab ich folgenden Plan

Niemand trickst wie Gaston, hat auch List wie Gaston
überrumpelt die Blöden gewitzt wie Gaston
deshalb werden wir bald seine Hochzeit feiern
was für ein Kerl, Gaston

Sei hier Gast

Sei hier Gast, sei hier Gast
wir bedienen ohne Hast
die Serviette um den Hals, Chérie
dass Du hier nichts verpasst

Soup du jour in Terrinen
wir sind hier um Dir zu dienen
probier mal das da, schmeckt vorzüglich
frag's Geschirr, Du weißt, das lügt nicht

Beim Gesang und beim Danse
denkt man gleich nur "Vive la France"
schlechtes Essen wird von jedem hier gehasst
lies sie genau, die Karte
sieh's von uns'rer Warte
sei hier Gast, sei hier Gast, sei hier Gast

Rindsragout, ein Souflét
und den Pudding en flambé
wir richten her und das mit Flair
ein kulinarisch' Cabaret

Bist allein in dem Leid
ist das Menu für Dich bereit
hier soll keiner lamentieren
wenn Bestecke amüsieren

Wir erzähl'n, als wär's nix
jeden neuen Kerzenwitz
und worauf Du wetten kannst, das hat Geschmack
komm und erheb Dein Glas
wir gönnen Dir den Spaß
Du bist hier Gast, drückt Dich 'ne Last
gönn' Dir doch beim Essen Rast
sei hier Gast, sei hier Gast, sei hier Gast

Es kann so deprimieren
darf ein Diener nicht servieren
er fühlt sich hohl, das Gästewohl hat er im Sinn (hör auf)

ah, wo ist die Zeit als man uns brauchte ? (hä ?)
plötzlich war die alte Zeit dahin (oh)
zehn' Jahr dem Roste trutzen
wir wollten so viel mehr als putzen
wir brauchten Übung, 'ne Chance für das Talent
fast jeden Tag verdösen wir zu Hause
schlaff wie Fett und nölig
da kamst Du, jetzt sind wir fröhlich

Oh ein Gast, oh ein Gast
meine Seele sei gefasst
hier ist der Trank und Gott sei Dank
dass frisch gebügelt der Damast
zum Dessert will sie Tee
nun, dazu sag ich nicht "Nee"
wenn die Tassen Tanz nicht scheuen
werd' ich brodeln, werd' ich bräuen

Ich servier' kochend heiß
ist da ein Fleck ? nun, ich verzeih's
wischt ihn weg, wir woll'n doch nur, dass alles passt
so viel der Lauferei
vom Zucker eins ? nein, zwei !
bist unser Gast (unser Gast)
unser Gast (unser Gast)

Sei hier Gast, sei hier Gast
was Du willst ist uns're Last
seit zehn Jahren hatten wir schon

keinen Gast hier im Palast
für Dein Wohl, für Dein Mahl
sorgen wir original
wenn die Kerzen für Dich glühen
wollen wir für Dich uns mühen

Gang für Gang, Kann' und Pfann'
bis Du rufst: "nun haltet an"
dann erholst Du Dich im Schlaf von dem Ballast
leg Dich zur Ruh' indessen
(doch) erst wird aufgegessen
sei hier Gast, sei hier Gast
sei hier Gast, sei unser Gast

Wer hätt's gedacht

Er ist so nett und beinah' fein
doch er war grob und er war schlecht und sehr gemein
jetzt ist er lieb, ganz schüchtern gar
er hat etwas, was sicher vorher nicht so war

Sie schaut hierher, was ist das nur ?
denn Angst hat sie vor meiner Tatze keine Spur
es kann nicht sein, 's ist sonderbar
sie sah mich an, wie's vorher sicher nie so war

Nun blick ich ganz erstaunt drein
wer hätt' je gedacht, dass dies geschah
wie kann er so charmant sein ?
da ist etwas in ihm, das ich vorher nicht so sah

Wer hätt's gedacht (oh Gott sei Dank)
ich fänd es fein (nach all dem Zank)
wer hätt' gedacht, dass sie sich finden ganz allein (wie wunderbar)
wir werden seh'n - vielleicht sogar
zeigt sich schon bald etwas was vorher nicht so war
ja, vielleicht ist da etwas, was vorher nicht so war (was ?)
vielleicht entsteht etwas, was vorher nicht so war
(was ist das denn, Mama ? - psst, das sag ich Dir wenn Du älter bist)

Mensch wieder sein
Info: Im Film kommt die Szene nur in der Special Edition vor.

Ich werd Koch wieder sein
und ein Beau obendrein
eine Mademoiselle in jedem Arm
könnt ich Mensch wieder sein

ach, ein Mensch wieder sein
blinkend, blitzend und strahlend vor Charme

Kavalier werd ich sein
schick flanieren zu zwei'n
und dann schlagen die Gatten Alarm, ha ha
und ich hüpf hier vom Tisch
und tout de suite bin i(s)ch i(s)ch
ich hoff bald darf ich 'n Mensch wieder sein

Darf ich Mensch wieder sein
ja, nur Mensch wieder sein ?
sind wir Krims-Krams und Dinge, nicht mehr ?
darf ich Mensch wieder sein
ja, nur Mensch wieder sein ?
ach Chérie, weicher Samt muss dann her

Schmink die Lippen mir fein
werd nie dick wieder sein
und durch Türen geh'n fällt dann nicht schwer
ich besitz ein Parfum
volles Haar, weichen Teint
und ich fleh' : könnt ich Mensch wieder sein ?

Darf ich Mensch wieder sein
ja, nur Mensch wieder sein ?
hat für mich dann das Leben erst Sinn ?
ich spul' ab mich zur Ruh'
seltsam, geben sie's zu
so verspannt wie ich hier bi-bi-bin

Sitz zu Haus an der See
ruh' mich aus und trink Tee
und die Frühpension ich dann beginn
fern von narren aus Wachs
halt ich Ruh' ohne Flachs
und zwar stracks, könnt ich Mensch wieder sein

So fegt den Staub schnell hinaus
lasst ein des Lichts klaren Schein
denn mir sagt mein Verstand
dass der Zauber gebannt bald schon sein wird

Poliert den Stahl hier im Haus
wacht auf, ihr Besen, macht rein'
packt mit an, Hand in Hand
dass der Tag wie geplant bald schon sein wird

Öffnet die Läden, denn Luft soll herein
das bleibt hier, und das dort kommt hinein
fegt raus die Zeit voll Tränen und Leid
und lasst sie vergeh'n, oooh

Könnt' ich Mensch wieder sein
ja, nur Mensch wieder sein
wenn das Mädchen uns endlich befreit
uns're Wangen erglüh'n
denn nun werden wir kühn
und zurück kehrt für uns Lebensfreud'

Können spielen und dann
fangen Ferien an
und wir beten, dass bald kommt die Zeit
kleiner Schubbs, kleiner Hieb
und dann, schwupps, habt euch lieb
endlich werden wir Mensch wieder sein

...

Ja, wir tanzen zu zwei'n
und wir dreh'n uns allein
und wir wirbeln herum mit Geschrei
könnt' ich Mensch wieder sein
ja, nur Mensch wieder sein
gibt's nur Walzer für uns, eins zwei drei

Und wir schweben zum Schein
und wir gleiten in Reih'n
steppen, schreiten, das steht jedem frei
wie's beim echten Mensch wär'
wär' ich "ich" wie vorher
denn wir sind auserkor'n
wenn wir wiedergebor'n
endlich alle hier Menschen zu sein

Die Schöne und das Biest

Märchen schreibt die Zeit
immer wieder wahr
eben kaum gekannt
dann doch zugewandt
unerwartet klar

Wandel nur zu zweit
eh' es sich erschließt
beiden war so bang
beide ohne Zwang
die Schöne und das Biest

Ewig wie die Zeit
ewig und beregt
ewig altbekannt
ewig imposant
wie die Sonn' aufgeht

Märchen schreibt die Zeit
's ist ein altes Lied
bittersüß verwirrt
einseh'n, dass man irrt
und auch mal vergibt

Wie das Licht der Sonn'
strahlend sich ergießt
Märchen schreibt die Zeit
in des Dichters Kleid
die Schöne und das Biest

Märchen schreibt die Zeit
in des Dichters Kleid
die Schöne und das Biest

Reprise: (die letzte Strophe noch einmal gesungen)

Tod dem Biest

Wenn es tot ist, sind wir sicher
es verfolgt uns in der Nacht
unsr'e Kinder will es fressen
wenn sein Appetit entfacht
es verwüstet unser Städtchen
fangt es ein in seiner Gier
es wird Zeit für uns zu handeln
Jungs, nun kommt schon, folget mir

Durch die Nacht, durch den Wald
durch das Dunkel und die Schatten
welch ein Alptraum, jeder Nerv ist angespannt
ein Gebet, vor uns steht
schon die Brücke eines Schlosses
und da drin ist etwas Schreckliches verbannt

Ja ein Biest, jeder Zahn eine Waffe
mächt'ge Klau'n, Mörderkrall'n hat das Biest
hört ihn brüll'n, hört ihn schrei'n
doch wir kehren erst heim
wenn er tot, mausetot, Tod dem Biest

Licht heran, zäumet an
zeigt mir, dass ihr keine Ängste kennt
wir schwör'n auf dich, Gaston, reit' du voran

durch die Nacht, durch den Wald
wo in dem verwunsch'nen Schlosse
etwas lauert was wir vorher niemals sah'n

So ein Biest, ja, so groß wie ein Felsen
ruhe nicht bis Du's tot vor Dir siehst

Los voran, nehmt das Beil
nehmt das Schwert, nehmt den Pfeil
in der Schlacht liegt unser Heil

Wir versteh'n das zwar nicht
doch dies Monster ist so schrecklich
dass das Blut in unser'n Adern kaum noch fließt
nehmt den Dolch, schützt den Leib
eure Kinder, euer Weib

und euer Pferdchen in dem Stall
Tod dem Biest

Banner hoch, voller Mut
werfen wir uns ohne Angst in das Gefecht
doch die Gefahr uns nicht verdrießt
Fahne weh', singt das Lied
fünfzig Mann in Reih' und Glied
wir sind versiert auf dem Gebiet
jetzt Tod dem Biest
Tod dem Biest, Tod dem Biest
Tod dem Biest, Tod dem Biest
Tod dem Biest, Tod dem Biest, Tod dem Biest

 

zurück